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Gedenkveranstaltung 08. Nov. 2018
Gedenkveranstaltung 08. Nov. 2018

Gedenkveranstaltung zum 80. Jahrestag der Reichspogromnacht 1938 – 2018

Do, 08.11.2018, 18:00 – 21:00 Uhr, Schiller-Gymnasium Berlin (SESB)

Zeitzeugin Anita Lasker-Wallfisch (Überlebende des Mädchenorchesters von Auschwitz) und Maya Jacobs-Wallfisch im Gespräch mit Schülerinnen und Schülern und Begrüßungsansprache der Bildungssenatorin Sandra Scheeres

Zum 80. Jahrestag der Novemberpogrome 1938 in Deutschland fand am 8. November 2018 im Schiller-Gymnasium Berlin eine Gedenkveranstaltung mit der Auschwitz-Überlebenden Anita Lasker Wallfisch und ihrer Tochter Maya Jacobs-Wallfisch statt. Die Bildungssenatorin Sandra Scheeres war anwesend und hielt die Begrüßungsansprache.

Anita Lasker-Wallfisch (geboren 1925 in Breslau) berichtete, dass es sie in der Nachkriegszeit als Cellistin Überwindung gekostet habe, bei Konzerten in Deutschland mitzuwirken. Ihre Eltern waren 1941 von den Nationalsozialisten ermordet worden. Nachdem sie und ihre Schwester die Deportation in die Konzentrationslager Auschwitz und Bergen-Belsen im Zweiten Weltkrieg überlebt hatten, wollten sie das verpasste Leben nachholen. Sie gingen nach London und begannen dort ein neues Leben. Die Begegnung mit Deutschland kam unerwartet, aus einer intuitiven Entscheidung. In der Folgezeit engagierte sich Anita Lasker-Wallfisch für den Aufbau der Gedenkstätte Bergen-Belsen.

Ihre Tochter Maya Jacobs-Wallfisch machte deutlich, welche Folgen die Verfolgung auch für die Kinder der Überlebenden darstellt. Sie berichtete darüber, wie schwierig es war, zunächst mit dem langen Schweigen der eigenen Mutter und dann mit der wachsenden öffentlichen Aufmerksamkeit umgehen zu müssen.

Anita Lasker-Wallfisch und ihre Tochter Maya Jacobs-Wallfisch wurden befragt von den Schülerinnen und Schülern Adriana B., Frederik de C. K., Daria H. und Simon W..

Den musikalischen Rahmen gestaltete der Schulchor des Schiller-Gymnasiums unter Leitung von Claudia Brüggemann. Den musikalischen Auftakt am Flügel machte Ragnar Pfanne.

Die Veranstaltung war mit fast 400 Teilnehmenden und Mitwirkenden aus der Eltern-, Schüler- und Lehrerschaft und zahlreichen externen Gästen sehr gut besucht. Das aktuell wachsende historisch-politische Interesse unter den Schülerinnen und Schülern ist ein neuer Trend an unserer Schule.

Mit der Unterzeichnung einer Kooperationserklärung im Anschluss durch den Schulleiter Gerold Hofmann und den Direktor der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz Dr. Hans-Christian Jasch, bekräftigten beide Einrichtungen die seit über zehn Jahren bestehende intensive pädagogische Zusammenarbeit mit der Bildungsabteilung geleitet von Dr. Elke Gryglewski. (Link setzen unter Gedenkstätte: https://www.ghwk.de/)

Über die Gedenkveranstaltung am Schiller-Gymnasium Berlin wurde auch in den Medien berichtet. Die umfassende Berichterstattung in der rbb-Abendschau am Freitag, 10.11.2018 um 19:30 Uhr vermittelte einen guten Eindruck.

Am darauffolgenden Tag hatten etwa 80 Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte noch einmal die Gelegenheit, mit Anita Lasker-Wallfisch im Rahmen des Unterrichts zu sprechen. Insgesamt hat die Veranstaltung die Schulgemeinschaft gestärkt, gegen Gewalt und Rassismus

gez. Schulze-Tammena, StD